Mit der Schmalspurbahn nach Borjomi

Nach 12 Stunden Schlaf ging es mir wieder besser. Und diesen Morgen konnte auch Anna beim Frühstücksbrunch (dieses Mal gab es zusätzlich auch noch Fisch und Kartoffeln) tatkräftige Raupenunterstützung leisten.

Da sich unsere Körper aber noch ein wenig schlapp anfühlten, beschlossen wir statt zu wandern eine Fahrt mit der erlebnisreichen Schmalspurbahn Richtung Borjomi zu wagen.

Megy begleitete uns bis zur Bahnhofsstation, wo wir zwei aus Russland stammende Mitreisende auf unserer Fahrt von Batumi nach Bakuriani wiedertrafen.

Die 2,5 stündige Fahrt mit Georgiens einziger Schmalspurbahn war ein echtes Erlebnis.

https://youtu.be/pQVbSmNaZQc

Neben unzähligen Selfies mit verschiedensten Kopfdeckungen und dem Schaffner, fuhren wir drinnen, draußen und sogar in der Fahrerkabine ganz vorne. Es wurde gelacht, geredet und gehupt.

Als wir am Nachmittag in Borjomi ankamen begrüßte uns schon unser Taxifahrer, der in Windeseile von unserem neu gewonnenen Freund aus dem Zugpersonal für die Rückfahrt nach Bakuriani organisiert wurde.

Doch bevor es zurück ging, schlenderten wir durch den Wasser- Vergnügungspark, um einen Schluck aus einer der warmen Quellen zu wagen. Es gibt leckerere Getränke als warmes, sprudelndes Wasser.

Ganz im Gegensatz zu seinem Vorgänger war unser jetziger Fahrer emphatisch, nett und rücksichtsvoll. Er fuhr mit uns statt auf der langweiligen Landstraße durch die Berge und zeigte uns die schönsten Aussichtspunkte über der Stadt.

Wie auch die Abende zuvor, aßen wir im Kreise der Sunny Hotel Familie, bestehend aus Rusu, Megy und Levani zu Abend. Anschließend, so gegen 23 Uhr, luden sie uns wieder ins Auto und machten mit uns eine nächtliche Citytour durch Bakuriani. Und so genossen wir noch wundervolle Aussichten über das kleine Skiresort.

Tabatskuri Lake

Das erste Mal in unserem Urlaub wurden wir von einem lauten Hahnenschrei geweckt. Ansonsten umgab uns in den Bergen von Bakuriani eine herrliche Stille.

Gegen 9 Uhr begaben wir uns zum Frühstück. Rusu verwöhnte uns auch am Morgen mit einem reich gedeckten Frühstückstisch. Neben Porridge gab es Nudeln, Tomaten, Gurke, Käse, Brot, Kuchen, Oliven und viele andere Leckereien. Da Anna sich den Magen verdorben hatte, musste ich mich teilweise alleine wie eine Raupe durch all die Köstlichkeiten futtern.

Aufgrund Annas Gesundheitszustand und da die Wolken über den Bergen eher Regen als Sonne versprachen, nahmen wir das Angebot unserer Gastgeber an und fuhren mit ihnen (Rusu, ihr Mann Levani und ihre Cousine Megy) gemeinsam in ihrem Minibus zu dem auf 1991 Meter Höhe gelegenen Bergsee namens Tabatskuri Lake.

Auf dem Weg dahin fuhren wir durch eine traumhafte Berglandschaft. Vorbei an natürlichen Wasserquellen, Schaf- und Viehhirten, die den Sommer über hier wohnen … und oben auf dem Pass an einer Polizeistation. Hier wurden unsere Ausweise und Pässe eingesehen und unsere persönlichen Daten notiert.

Am Lake selbst wohnen wiederum viele Armenier, die sich hauptsächlich von der Fischerei ernähren.

100te Fotos und Selfies später machten wir uns auf den Rückweg. Bevor wir dem Dörfchen jedoch den Rücken zukehrten, hielt Levani vor einem kleinen örtlichen Minishop… und kam nach gefühlten 20 Minuten mit Bier, Getränken und… Eis für alle zurück.

Nun hatte auch ich mir den Magen verdorben… 🙁