Trotz der lockeren Lattenroste in unserem Bett, die entweder im Rücken drückten oder gar ganz raussprangen und den hörbaren Geräuschen der Toiletten von gegenüber (zur Erklärung: wir hatten in unserer Wanderherberge leider kein eigenes Bad und die Gemeinschaftstoiletten befanden sich direkt gegenüber von unserem Zimmer) hatten wir eine halbwegs entspannte Nacht. Vielleicht waren wir aber auch von unserer gestrigen Runde mit über 1.000 hm einfach zu kaputt 🙂
Jedenfalls fiel es uns nicht sonderlich schwer aufzustehen, als unser Wecker heute Morgen um 6:20 Uhr klingelte.
Da ab 14 Uhr ein starker Regen vorausgesagt war, wollten wir mit der Toundra so früh wie möglich starten, um rechtzeitig in der nächsten Unterkunft anzukommen.
Das Frühstück war einfach und bestand aus Baguette, Marmelade und Café. Unser Lunchpaket enthielt darüber hinaus aber auch noch eine Tüte Chips, Möhrensalat und Orangen 🙂
Toundra erwartete uns frisch gestärkt in ihrem Gehege und lies sich problemlos für die Wanderung vorbereiten… Fell bürsten, Hufe säubern, Taschengestell anbringen usw. Wir hatten fast den Eindruck, sie freute sich auf uns…
Gegen 8:15 Uhr waren wir fertig und abmarschbereit.
Unser Weg führte uns auf die Hochebene durch gelb blühende Felder und herrlich grüne Berglandschaften. Die Kulisse war einfach traumhaft.
Und auch Toundra lief heute ordentlich brav die meiste Zeit neben uns.
An manchen Stellen konnte sogar ein kleiner Dauerlauf eingelegt werden… kurz dachte ich darüber nach, wie Toundra wohl mit Startnummer aussehen würde und ob Eselwettrennen schon als Wettkampf angeboten werden 🙂
Nur eine Sache ist uns seit gestern unangenehm aufgefallen… Esel können fürchterlich stinkend pupsen… 🙂 Manchmal waren wir schon fast der Ohnmacht nahe… 🙂
Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 4 km/h (Toundra schwächelte am Ende etwas :-)) erreichten wir Finiels nach 18 km gegen 14 Uhr.
Der Herbergsvater war ein sehr netter Mensch und zeigte uns gleich das Übernachtungsgehege von Toundra. Von ihren Taschen befreit, nahm sie lediglich unsere Leckerlies entgegen und sprang von dannen.
Nicht einmal eine Kuscheleinheit wollte sie von uns… wir fühlten uns ein wenig wie Eltern, die ihr Kind im Kindergarten abgeben und nicht mehr verabschiedet werden 🙂 Ihr ging es also gut und sie war mit ihrer Unterkunft zufrieden 🙂
Wir ebenso! Mit dem pünktlich einsetzenden Regen gegen 14:45 Uhr standen wir bereits frisch geduscht und umgezogen in unserem Herbergszimmer und freuten uns über das gelungene Timing!
Gegen 19:00 Uhr wurden wir durch unsere Gastgeber zum Aperitif und anschließendem typischen französischen Abendessen gerufen… Suppe, Salat, Gulasch, Käse, Tarte und natürlich Rotwein! So saßen wir 3,5 Stunden gemeinsam mit den Herbergsleuten und den anderen 4 Gästen an einem Tisch und versuchten unsere Französischkenntnisse anzuwenden 🙂
PS: leider konnte dieser Beitrag erst später veröffentlicht werden, da wir in Finiels weder WLAN noch irgendein Funknetz hatten. Lediglich am Hühnerstall war mit Arme hoch gerade einmal ein Balken verfügbar („ob Du wirklich richtig stehst, siehst Du wenn das „Netz“ angeht“ :-))